Kunst

Kunstpädagogische Arbeit mit Werkstattcharakter

Ein Schwerpunkt unserer kunstpädagogischen Arbeit liegt im Werkstattcharakter des Faches. Der Unterricht ist handlungs-, projekt- und produktorientiert und dies sowohl schulintern, als auch in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern, auch in der Wirtschaft.

Wir beteiligen uns mit Schülern an Wettbewerben, etwa der EuropaChorAkademie Bremen und des Vereins „Jugend gestaltet“ mit seinen regelmäßigen Schülerkunstausstellungen im Kunstmuseum Celle. Am Hohen Berg in Syke-Ristedt sind auf Garagentoren große Wandbilder zum Thema „Europa“ zu sehen, auf dem Gelände einer zu einem Naherholungsgebiet umgestalteten alten Mülldeponie in Bassum, dem „Utkiek“, Landart-Installationen, im Eingangsbereich der Abfallwirtschaftsgesellschaft Bassum von Schülern gebaute Betriebsanlagenmodelle, in der Syker Innenstadt bemalte Bärenplastiken, im Bauzentrum Schierholz in Syke-Schnepke zwei lebensgroße bemalte Pferdeplastiken. In den Räumen der ansässigen Sparkasse finden regelmäßig Schüler- Kunstausstellungen statt.

Von dem Bestreben, mit Schülerkunst Schule und Schulleben zu gestalten und (Schul-)Öffentlichkeit herzustellen, zeugen neben intensiver Pressearbeit mit den Lokalzeitungen zahlreiche großformatige Wandbilder und Wechselausstellungen in den Schulfluren sowie die Gestaltung des Innenhofes des Gymnasiums als Skulpturengarten.

In den Jahren 2010 bis 2014 lief unter der Beteiligung von 100 Oberstufenschülern unserer Schule in Zusammenarbeit mit der „Deutschen Stiftung Weltbevölkerung“ das Projekt „Die Walze – Deutschlands größter Linoldruck“ zur Finanzierung einer Aufklärungskampagne über Aids für die Jugend in Uganda. Der damalige Bundespräsident Christian Wulff formulierte seiner Zeit als Schirmherr: „Jugend ‚macht Druck‘ – und zwar auf eine besonders originelle und zugleich nachhaltige Weise. Das Jugendkunstprojekt ‚Die Walze’ bringt Wirtschaftsunternehmen mit Schülerinnen und Schülern zusammen mit dem Ziel, Jugendliche in Uganda zu unterstützen. Ich freue mich über diese Initiative, die auf 192 künstlerisch gestalteten Quadratmetern Linoleum ein fruchtbares Miteinander von Wirtschaft und Bildung zum Ausdruck bringt und darüber hinaus einen Bogen, eine Brücke nach Uganda schlägt. Auch dort hängt die Zukunft der Jugend und ihres Landes von Bildung, Ideenreichtum und Engagement ab…“

Dabei entstand das 12teilige „Niedersachsenblatt“, das jetzt als 12qm großer Farblinoldruck im Foyer des Syker Theaters hängt.

In Zusammenarbeit mit dem Syker Möbelhaus Wagner fand eine große Ausstellung „Das sitzt – Sitzmöbel verfremdet“ statt, für den Syker Lionsclub wurde mehrfach deren Adventskalender gestaltet.

Am 50jährigen Schuljubiläum 2011 beteiligte sich die Fachgruppe Kunst mit einer Ausstellung „50 Plakate – 50 Jahre Gymnasium Syke“ und einer Kunstausstellung aktueller Schülerarbeiten mit Bildern, dreidimensionalen Objekten und Installationen. Seit dem Schuljahr 2012/13 besteht eine Kooperation mit dem „Syker Vorwerk – Zentrum für zeitgenössische Kunst“, in deren Rahmen Schüler in einen gestalterischen Dialog mit dort ausstellenden Künstlern treten. Daneben gibt es Ausstellungsbeteiligungen in den Fluren des Syker Finanzamtes und des Amtsgerichts in Syke. Vor einigen Jahren entstand im Eingangsbereich des Kunsttraktes unseres Gymnasiums ein großes mosaikartiges Wandbild mit dem Titel „Die Kunst sagt: Danke!“, an dem nahezu alle 1300

Schülerinnen und Schüler der Schule beteiligt waren – dieses wurde durch das Gemeinschaftsprojekt zum Thema „Baum“ abgelöst, das im Zuge der Schulschließungen, verursacht durch die Covid 19 – Pandemie, entstand.

Unterrichtliche Schwerpunkte gehen in allen Jahrgangsstufen aus den folgenden vier Inhaltsbereichen hervor:

  • Bild der Dinge
  • Bild des Raumes
  • Bild des Menschen
  • Bild der Zeit

Hierbei werden Kompetenzen hinsichtlich der gestalterischen Umsetzung innerhalb dieser Themenfelder an für die Jahrgänge angemessenen Aufgabenstellungen progressiv erlernt. Damit verknüpft ist immer das Erlernen grundlegender oder spezifischer Gestaltungsmethoden sowie das Entwickeln konzeptueller künstlerischer Ideen.

In den Jahrgängen 5 und 6 (epochal) liegen die inhaltlichen Schwerpunkte in den Bereichen Farbenlehre, inszenierte Portraitfotografie, fantastische Räume, Bildsequenzen (Bildergeschichten und Bilderbücher) sowie dem experimentellen Erproben von Druckverfahren.

Im 7. und 8. Jahrgang stehen figurative Plastik, Farbe als Ausdrucksmittel, die Darstellung von Dingen nach der Anschauung, Drucktechnik, raumbildende Gestaltungsmittel (Linearperspektive) sowie eine themenbezogene Fotoarbeit im Mittelpunkt.

Der 9. Jahrgang ist zum größten Teil dem Komplex Design vorbehalten – dies umfasst sowohl Kommunikationsdesign, also den Umgang mit grafischen Produkten wie z.B. Flyern, Plakaten und Werbeanzeigen, als auch Produktdesign, also die Auseinandersetzung mit dem zielgruppenbezogenen Entwurf von Gebrauchsgegenständen. Ein weiteres Themenfeld im 9. Jahrgang ist die Darstellung des Menschen.

Im 10. Jahrgang (epochal) stehen Filmanalyse sowie die Produktion eines Kurzfilms im Zentrum des Unterrichts.

In Klasse 11 werden Methoden und Kompetenzen im Hinblick auf Rezeption und Produktion erweitert und vertieft. Inhaltlich knüpft der Schwerpunkt hier an das Thema Menschendarstellung aus Klasse 9 an.

In der Qualifikationsphase bilden die stets wechselnden prüfungsrelevanten Inhalte und Materialien die Basis für den auf das Abitur vorbereitenden Unterricht – diese gehen für jedes Semester jeweils aus einem der o.g. Inhaltsbereiche hervor und werden vom Kultusministerium verfügt.

Neben dem verpflichtenden Unterricht ist es sinnvoll, AGs im Bereich der Bildenden Kunst anzubieten. Zunehmend bedeutungsvoll wird für Kinder und Jugendliche gerade dieser gestalterische Bereich, da er viele unterschiedliche Möglichkeiten bietet, sich mitzuteilen und auszudrücken. In den Worten „be- greifen“ und „er-fassen“ und „wahr-nehmen“ werden schon die grundlegenden

Fähigkeiten benannt, die durch diesen Bereich gestärkt werden. Das bedeutet, dass wir nicht nur den üblichen Zeichenblock verwenden, sondern auch im plastischen Bereich arbeiten wollen, d. h. nicht nur Arbeiten mit Ton, sondern Skulpturen aus Holz und anderen Materialien herstellen werden. Die Begegnung mit unterschiedlichen Materialien unterstützt eine sinnliche Wahrnehmung und fördert Fähigkeiten, zu differenzieren und zu bewerten. Darüber hinaus liegen große Möglichkeiten in den Bereichen Fotografie/Film und Medien, mit denen Schülerinnen und Schüler tagtäglich umgehen und diesen Umgang auf diesem Wege kritisch und kreativ betrachten und reflektieren können. Eine kreative Auseinandersetzung, das Erlernen von technischen Kompetenzen und Gestaltung führt oft zu sehr schönen und für die Jugendlichen zu sehr erstaunlichen Ergebnissen, die das Selbstbewusstsein sinnvoll stärken. Die Malerei, über den oben erwähnten Zeichenblock hinausgehend, kann auf großflächige Wandbemalungen (Neugestaltung von Schulbereichen) erweitert werden, die auch den Umgang mit „Lichtkunst“ mit einschließt. Die Kunst ist immer eine Form Gestalt gewordenen Denkens – und so bietet sich dieses Fach an, sich fächerübergreifend einzubringen. In der Kunst werden wichtige, ganz allgemein gültige Kompetenzen gestärkt, z. B. eine Idee in ein greifbares Produkt umzusetzen. Dieser Weg vom Kopf in die Hand ist wichtig, um Vorstellung und Wirklichkeit in Verbindung zu bringen – und schließlich tatsächlich mit einem Ergebnis abzuschließen.

Die Bewertung schriftlicher bzw. praktischer Leistungskontrollen erfolgt nach folgendem Maßstab: 100%-95%→ 1

  • 94%-80%→ 2
  • 79%-65%→ 3
  • 64%-50%→ 4
  • 49%-30%→ 5
  • 29% – 0% → 6