Geschichte

Geschichte ist für die Schüler in Klasse 5 ein neues Fach, das zunächst einmal fremd ist. Entsprechend diffus sind die Erwartungen an dieses Fach – geht es um Geschichten, die vorgelesen werden? Oder sollen welche geschrieben werden? Dies sind nur zwei Vermutungen, die von Schülern zu Beginn des Geschichtsunterrichts geäußert wurden. Doch womit befasst sich das Fach wirklich, was ist der Lerngegenstand, was sind die Ziele des Geschichtsunterrichts?

Das oberste Ziel des Geschichtsunterrichtes ist die Entwicklung eines Geschichtsbewusstseins, also der Grunderkenntnis, dass menschliches Handeln, die Gesellschaft und die Kultur einem stetigen Wandel unterworfen sind. Durch die kritische Auseinandersetzung mit dem Wandel in vergangenen Epochen ist es möglich, die Gegenwart zu verstehen und eine Perspektive für die Zukunft zu entwickeln. Das stumpfe Auswendiglernen von Fakten, Schlachten und Jahreszahlen ist dabei wenig hilfreich – Geschichte versteht sich als Denkfach, nicht als Lernfach. Doch wie funktioniert diese Auseinandersetzung mit der Vergangenheit des Menschen? 

Ein wesentliches Mittel auf diesem Weg sind Fragen: 

Warum wurden Menschen in der Steinzeit sesshaft, wie können wir etwas über das Leben herausfinden? Welche Motive waren es, die Menschen dazu brachten, die riesigen Pyramiden zu errichten? Wie organisierten die Menschen in Athen ihr Zusammenleben und wie konnte eine zunächst kleine Siedlung am Tiber ein Weltreich aufbauen?  (Jg.5)

Wie lebten die Menschen im Mittelalter, wie kam es zur Entwicklung der Städte in Europa? Wie gingen unterschiedliche Religionen und Kulturen miteinander um? Wie kam es dazu, dass im 15. und 16. Jahrhundert Europäer begannen, die Welt zu erobern, was für Auswirkungen hat das bis heute? (Jg. 6)

Wie veränderte sich das Denken der Menschen, warum waren die Menschen in Frankreich so unzufrieden mit ihrem König, dass sie ihn absetzten und köpften? (Jg. 7) Welche Auswirkungen hat die zunehmende Industrialisierung auf den Alltag der Menschen, aber auch auf die Umwelt? (Jg. 8) Welche Entwicklungen führten dazu, dass unzählige Menschen in den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts sterben mussten, wieso war es möglich, dass Menschen ihre Werte aufgaben und sich bei der Verfolgung und Ermordung ihrer jüdischen Mitmenschen beteiligten? Wie entwickelten sich die beiden deutschen Staaten nach 1945 bis 1990? (Jg. 9/10)

Zur Klärung dieser und vieler weiterer Fragen untersuchen wir Quellen aus der Zeit, z.B. Briefe, Zeitungsartikel und andere Texte, aber auch Fotografien, Landkarten, Gemälde, Münzen, Plakate. Leider meistens nicht im Original, sondern vermittelt durch unser Schulbuch. Ergänzend setzen wir uns mit filmischen und anderen Darstellungen auseinander.

Wenn es möglich ist, suchen wir außerschulische Lernorte auf und erreichen so eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Gelernten. 

Fest etabliert ist eine Fahrt nach Kalkriese zum (möglichen) Ort der Varusschlacht. (Jg. 5/6). Weitere mögliche Ziele sind die „Nordwolle“ in Delmenhorst (Jg. 8) sowie in Jahrgang 10 der Besuch einer Gedenkstätte oder eines Lernortes für die Opfer des Nationalsozialismus, z.B. das ehemalige KZ Bergen-Belsen oder der „Bunker Valentin“ in Bremen-Farge.

Im Rahmen der Studienfahrten in der Oberstufe können ebenfalls historische Themen vertieft und ergänzt werden – so steht aktuell aufgrund des Abiturthemas „Das deutsch-polnische Verhältnis“ Polen im Fokus, eine Fahrt nach Danzig ist geplant. 

Da die Fahrt nach Krakau 2020 nicht durchgeführt werden konnte, musste Polen in die Schule kommen in Gestalt des „Polen-Mobils“. Zwei Tage haben die Schüler der Leistungskurse mit den kompetenten Mitarbeitern in Workshops gelernt. 

Leistungsbewertung

In der Mittelstufe gehört Geschichte zu den „Kurzfächern“, die zweistündig unterrichtet werden (in den Jahrgangsstufen 7, 8 und 9 epochal) und dementsprechend wird in jedem Halbjahr eine Klassenarbeit geschrieben, mit der die im Unterricht vermittelten Kompetenzen überprüft werden.

Der Anteil der schriftlichen Arbeit an der Note beträgt 1/3, der größere Teil (2/3) erwächst aus der Note für die Mitarbeit im Unterricht. Dazu zählen neben der Beteiligung am Gespräch, mündliche Überprüfungen, kurze schriftliche Überprüfungen (Tests), die Mappe bzw. das Heft, Referate/Präsentationen sowie ggf. die Teilnahme an Wettbewerben.