Politik-Wirtschaft

Herzlich willkommen auf der Seite der Fachgruppe Politik-Wirtschaft!

Der Soziologe Max Weber hat 1919 in seiner berühmten und oft zitierten Schrift „Politik als Beruf“ geschrieben: „Die Politik bedeutet ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich.“

Und doch ist es so, dass Schülerinnen und Schüler im Unterricht des Faches Politik-Wirtschaft nie mit Brettern und Bohrern hantieren!

Was stimmt hier nicht?

Aufgabe und Bedeutung der politischen und ökonomischen Bildung

In einer zunehmend komplexer – und wohl auch unübersichtlicher – werdenden Welt steigt der Bedarf an verlässlichen Informationen einerseits und an relevantem Orientierungswissen andererseits. Dieser generelle Befund gilt insbesondere auch für die vielfältigen Prozesse und Problemstellungen, die „das Politische“ betreffen – und zwar sowohl auf lokaler, regionaler und nationalstaatlicher Ebene als auch im internationalen und globalen Kontext.

Ohne grundlegende politische und ökonomische Bildung ist es kaum möglich, sich einen vernünftigen und sachadäquaten Reim auf gesellschaftliche Entwicklungen, Problemstellungen und Entscheidungsprozesse zu machen und dazu Stellung zu nehmen.

Sonst kann man weder nachvollziehen noch beurteilen,

  • warum es eigentlich in der Bundesrepublik Deutschland sechzehn verschiedene Schulsysteme gibt oder
  • warum Unruhen und Bürgerkriege im Nahen Osten den Ölpreis und damit den materiellen Wohlstand in weit entfernten Gebieten betreffen oder
  • warum Umweltschutz einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung von Pandemien leisten kann.

Der Unterricht im Fach Politik-Wirtschaft orientiert sich deshalb am Leitbild des mündigen Bürgers bzw. der mündigen Bürgerin. Dies bedeutet, dass man in der Lage ist, sich hinreichend zu informieren, sich in den demokratischen Prozess der Willensbildung und Entscheidungsfindung einzubringen und für seine Interessen zu einzusetzen.

Inhalte, Methoden und Kompetenzen im Fach Politik-Wirtschaft

Das Fach Politik-Wirtschaft wird ab Klasse 8 durchgängig im Umfang von zwei Wochenstunden in jedem Schulhalbjahr unterrichtet. Dabei stehen am Gymnasium Syke u.a. folgende Themen und Fragestellungen im Vordergrund:

Klasse 8 und 9

Zunächst beginnt man im Unterricht damit, sich ein erstes Verständnis des Politischen zu erarbeiten. Dabei spielen Begriffe wie Interesse, Konflikt, Kooperation und Macht eine wichtige Rolle, die etwa anhand folgender Fragen thematisiert werden:

  • Was ist Politik?
  • Welche Aufgaben hat die Kommune?
  • Wer entscheidet in der Kommune?
  • Welche Rechte habe ich als Jugendlicher?
  • Wie läuft ein Gerichtsverfahren ab?
  • Warum müssen wir wirtschaften?
  • Wie werden Preise auf Märkten bestimmt?
  • Was ist Demokratie?
  • Was steht eigentlich im Grundgesetz?
  • Welche Aufgaben haben der Bundestag, der Bundesrat und das Bundesverfassungsgericht?
  • Wie funktioniert die Bundestagswahl?
  • Wie funktioniert ein Unternehmen?

Ab Klasse 8 beginnt im Unterricht auch ein regelmäßiger und reflektierter Umgang mit Medien, um das aktuelle politische Geschehen in den Nachrichten angemessen nachvollziehen zu können.

Klasse 10

Von nun an wird es komplizierter, aber wohl auch spannender, wenn man sich mit folgenden Aspekten auseinandersetzt:

  • Was bedeutet es, dass die Bundesrepublik Deutschland ein Sozialstaat ist?
  • Wie funktioniert das mit den Sozialversicherungen (Rente, Arbeitslosengeld etc.)?
  • Was heißt eigentlich genau „soziale Marktwirtschaft“?
  • Was ist die Europäische Union?
  • Wer trifft in der Europäischen Union welche Entscheidungen?

Klasse 11

In Klasse 11 lernt man wichtige Instrumente aus der Politikwissenschaft kennen, die dabei helfen, komplexe Problemlagen zu analysieren und zu verstehen. Dies wird exemplarisch durchgespielt etwa anhand folgender Inhalte:

  • Wie analysiere ich einen internationalen Konflikt, z. B. die aktuelle Lage im von Bürgerkrieg geprägten Syrien?
  • Wer sind die Akteure in der internationalen Politik und welche Rolle spielen sie?
  • Was ist eigentlich die UNO und welche Aufgaben hat sie im Rahmen der Friedenssicherung?
  • Was bedeutet eigentlich Globalisierung?
  • Wie agieren Unternehmen in der globalen Konkurrenz auf Weltmärkten?

Jahrgang 12 und 13

In der Qualifizierungsphase der Oberstufe kann das Fach Politik-Wirtschaft als Grundkurs oder als Leistungskurs belegt werden.

Dabei stehen in den vier Halbjahren folgende Rahmenthemen auf dem Stundenplan:

  • Politische Partizipation zwischen Anspruch und Wirklichkeit
  • Soziale Marktwirtschaft zwischen Anspruch und Wirklichkeit
  • Friedenssicherung als nationale und internationale Herausforderung
  • Chancen und Risiken weltwirtschaftlicher Verflechtungen

In allen Jahrgangsstufen werden wichtige Methoden und Kompetenzen geübt, wozu insbesondere

Diskussion, Argumentation und Urteilsbildung (im Unterschied zu einer bloßen Meinung) ebenso gehören wie die wiederkehrende Arbeit mit Karikaturen und Statistiken.

Für detailliertere und vollständige Informationen zu den Unterrichtsgegenständen in den einzelnen Jahrgängen sei hier auf die Links zum Schuleigenen Curriculum (SEC) sowie zum Kerncurriculum (KC) verwiesen.

Und hier gibt es weitere Informationen zum Thema Berufsorientierung.

Veranstaltungen, außerschulische Lernorte, Wettbewerbe

Und werden die „Bretter“ nun also nur im Unterricht im Klassenzimmer „gebohrt“?

Natürlich nicht. Um die politisch und ökonomisch relevante Wirklichkeit verstehen zu können, muss man sie mitunter auch selbst direkt in Augenschein nehmen.

Am Gymnasium Syke sind daher in den einzelnen Klassenstufen etwa folgende Unternehmungen im Kontext des Politik-Wirtschaft-Unterrichts vorgesehen:

Klasse 8 und 9

  • Rathauserkundung und Interview mit der Bürgermeisterin
  • Besuch einer Verhandlung im Amtsgericht Syke
  • Betriebserkundung (Radio Bremen, Kreiszeitung Syke etc.)
  • Schuldnerberatung
  • Jump Bewerbungstraining

Klasse 10

  • Berlinfahrt inklusive Besichtigung des Bundestags und Gespräch mit Abgeordneten

Klasse 11

  • zweiwöchiges Betriebspraktikum
  • Berufsbörse Vocatium in Bremen
  • Beratung der Agentur für Arbeit

Jahrgang 12 und 13

  • Studien- und Berufsbörse des Gymnasium Syke
  • Parlamentsbesichtigung, Gespräch mit Abgeordneten, Besuch einer Plenarsitzung
  • Kursfahrt im LK
  • Planspiel POLIS (Politik und internationale Sicherheit)

In allen Jahrgängen gibt es die Möglichkeit, an Wettbewerben der Bundeszentrale für politische Bildung teilzunehmen.

Aspekte der Leistungsbewertung

Leistungsgewichtung in der Sekundarstufe I (Jg. 8 bis Jg. 11):

Gewichtung von schriftlichen und mündlichen/fachspezifischen Leistungen.

Schriftliche Leistungen:

40% der Gesamtleistung 

Mündliche/fachspezifische Leistungen:

60% der Gesamtleistung

Leistungsgewichtung in der Sekundarstufe II – Qualifikationsphase:

Gewichtung von schriftlichen und mündlichen/fachspezifischen Leistungen.

Schriftliche Leistungen:

Semester 12.1: 40 % (bei einer Klausur)

Semester 12.2: 50 % (bei zwei Klausuren)

Semester 13.1: 40 % (bei einer Klausur)

Semester 13.2 : 50 % (bei einer Klausur)

Mündliche/fachspezifische Leistungen:

Semester 12.1: 60 % (bei einer Klausur)

Semester 12.2: 50 % (bei zwei Klausuren)

Semester13.1 : 60 % (bei einer Klausur)

Semester 13.2: 50 % (bei einer Klausur)

Bewertungskriterien mündlicher und fachspezifischer Leistungen:

Für Sekundarstufe I und Sekundarstufe II.

  • Beiträge zum Unterrichtsgespräch
    • Redebeiträge (Kontinuität und Komplexität)
    • Kommunikations-, Diskussions- und Kooperationsfähigkeit
    • Differenzierung zwischen freiwilliger Mitarbeit und Mitarbeit auf Aufforderung
    • Verwendung von Fachsprache
  • Ergebnisse von Partner- oder Gruppenarbeiten
  • Hausaufgaben
  • Mündliche Überprüfungen
  • Unterrichtsdokumentationen (z.B. Protokoll, Mappe, Heft, Portfolio)
  • Anwendungen fachspezifischer Methoden und Arbeitsweisen (z.B. Befragungen)
  • Szenische Darstellungen (z.B. Rollenspiel)
  • Präsentationen, auch mediengestützt (z.B. Referat, Ausstellung, Video, Hörbeispiel)
  • Freie Leistungsvergleiche (z.B. Schülerwettbewerbe)

Es ist hoffentlich deutlich geworden, was Max Weber mit dem „Bretterbohren“ meinte. Anderenfalls wenden Sie sich bitte an die Lehrkraft Ihres Vertrauens!

Weiterführende Links