Der Schulchor des Gymnasiums Syke beeindruckte mit den Gewinnern des Young-Scots-Trad-Awards das Publikum beim Konzert im Theater. Mit dabei waren Songs wie „Leave Her Johnny“ und der Klassiker „Wellerman“.
Syke. Bereits zum fünften Mal machten die Künstler der Young-Scots-Trad-Awards-Winner-Tour am vergangenen Freitag Halt in Syke, um traditionell schottische Stücke im Theater zu präsentieren. „Zum ersten Mal spielen die Preisträger nicht alleine, sondern gemeinsam mit dem Chor des Gymnasiums“, gab Rainer Köster vom Verein Jazz Folk Klassik (JFK) bekannt. Dieser hatte das Konzert mit den Schotten organisiert. Auch Petra Eisenburger, die die Tour jedes Jahr organisiert, zeigte sich vom Schulchor begeistert: „Ich finde es großartig, dass sich die Schüler an die schottische Musik herangetraut haben.“ Gemeinsam beindruckte der Schulchor des Gymnasiums Syke mit den Gewinnern des Young-Scots-Trad-Awards so das Publikum mit traditionellen Folkstücken.
Mit tiefen und hellen Stimmen verzauberte der Schulchor das Publikum. Dabei zeigten die 28 Jungen und Mädchen der sechsten bis zwölften Klasse eine Mischung aus Liedern des choreigenen Repertoires sowie schottischen Stücken, wie Chorleiterin Jutta Röscher erklärte. Zu Letzteren gehörte etwa der schottische „The Skye Boat Song“, bei dem die Schüler im Takt der Musik von rechts nach links mitwippten und von Piano und Violine begleitet wurden. Zu Beginn sei die neue Musikrichtung dabei laut Röscher für alle durchaus ungewohnt gewesen. „Wir sind ja eigentlich ein Popchor“, sagte sie, „aber wir haben gut in die schottischen Lieder hineingefunden.“ Ein halbes Jahr lang hatten die Gymnasiasten fleißig für das Konzert geübt.
Ihre internationalen Gesangspartner hatten sie währenddessen erst am Tag des großen Auftritts kennengelernt, sodass erst in der Generalprobe entschieden wurde, wie und was beim Konzert gesungen wird. „Es ist sehr aufregend, aber die Bühne sind wir ja schon gewohnt“, berichtete Chormitglied Lina Bögge in der Pause und ergänzte: „Wir fühlen uns sehr geehrt, zum ersten Mal mit den Sängern auftreten zu dürfen.“
Pianist und Akkordeonist Michael Biggins, Sänger und Gitarrist Jack Badcock, Violinist Robbie Greig und Gitarrist sowie Whistle-Virtuose Toby Shaer sind die diesjährigen Gewinner des Young-Scots-Trad-Awards, die derzeit durch Europa touren. Ziel der Tour sei es, jungen schottischen Musikern eine Plattform zu bieten und Menschen zum Musizieren zu motivieren. Organisatorin Eisenburger betonte: „Musik ist etwas Tolles und wer musiziert hat Freude.“ Mit Songs wie „Leave Her Johnny“ holten die sympathischen Künstler somit neben schottischen Klängen vor allem viel Spaß ins Syker Theater.
Viele der Lieder waren dabei irisch angehaucht. Eisenburger weiß: „Es gibt viele Schnittpunkte zwischen der schottischen und irischen Musik.“ So präsentierten die Preisträger unter anderem Songs von der irischen West- und Ostküste. Darüber hinaus überzeugten die Schotten mit einer Darbietung, die auf einem eintausend Jahre alten und in Altenglisch verfassten Gedicht beruht.
Beim Syker Publikum kamen die schottischen Stücke sehr gut an, was neben dem tobenden Applaus sicherlich auch der Ansturm am Merchandise-Tisch zeigte. An diesem wurden unter anderem Schlüsselanhänger, Geschirrtücher und CDs der schottischen Künstler verkauft. Auch die langjährige Besucherin Daniela Brandt ergatterte einige Fanartikel. „Ich bin schon seit 2018 dabei.“ Sie genieße es, insbesondere die männlichen Stimmen zu hören, nachdem man in der Vergangenheit oftmals Musikerinnen gehört habe.
Gegen Ende des Konzerts durfte auch das allseits bekannte Shanty „Wellerman“ nicht fehlen. In Gitarrenbegleitung der Schotten sangen einige der Schülerinnen bei diesem Seemannslied sogar einzeln in das Mikrofon. Den Abschluss bildete unter anderem ein Trinklied. Schließlich gebe es laut Badcock kaum etwas Schottischeres. So animierte er das Publikum mitzusingen, und brachte ein wenig Pub-Stimmung in den Saal. Ein darauffolgender Tanz-Song sorgte schließlich für tobenden Applaus, bevor die vier Preisträger das Konzert mit einer sehnlichst gewünschten Zugabe beendeten.
Quelle: Weser Kurier, 25.02.2024, 14:45 Uhr